Neue Staffel Game of Thrones
Am 13.01. ist es endlich soweit!
Die 4. Staffel der wohl einschlägigsten
Fernsehserie, bis jetzt, läuft im deutschen Privatfernsehen an.
Game of Thrones
Es begab sich zu der Zeit als der recht
abseits gelegene amerikanische Sender HBO Ende der 90ger mit ‚Sex
and the City‘ für Furore und bahnbrechende Einschaltquoten sorgte.
Hier bestätigte sich das Sprichwort: Sex sells.
Gerade in den prüden USA kam es einer
sexuellen Revolution gleich, denn nie zuvor war das Fernsehen derart
freizügig und zeitgleich von so vielen Zuschauergruppen gesehen. Die
Serie sprach Frauen jeden Alters und jeder ethnischen Herkunft und
Homosexuelle, Transsexuelle (etc.) aller Art an. Ein derart umfang-
und facettenreiches Publikum wurde vorher nur bei Großveranstaltungen
und Sportübertragungen gefesselt.
Europa und der Rest der Welt zeigte
natürlich die gleiche Reaktion und die Einschaltquoten waren hoch,
DVDs und Merchandise brachten ordentlich Geld ein und um manche
Sendetage herum stieg urplötzlich der Absatz für Sekt, Make-Up und
Parfum.
Und HBO blieb an der Idee, das
Fernsehen heißer werden zu lassen, dran und trieb uns mit John-Rhys
Meyers und seinen Tudors gekonnt die Schamesröte ins Gesicht.
Unverändert heiß ging es folglich auch in der verschwitzten
Südstaaten-Telenovela 'True Blood' weiter.
Vier herausragende Stilmittel von 'Die
Tudors' legten zudem den Grundstein für die neue Art des absoluten
TV-Entertainments.
- Der Epos:
Die Story der
Serie basiert auf einer epischen Geschichte und bietet die Grundlage
Irrungen, Intriegen, politisches Kalkül, Familien-,
Freundschaftsbande und Schlachten unterzubringen und mit gespälzten
Dialogen zu versehen.
Dadurch kann man
sich von der heutigen Realität weit absetzen und mit Geschichten aus
vergangenen Tagen das Interesse möglichst vieler Leute wecken.
Außerdem haben Filmklopper wie ,Gladiator‘, ‚Königreich der
Himmel‘ oder ‚Der Herr der Ringe‘ gezeigt, wie gut derlei Epen
beim Publikum ankommt
- Der Sex:
Diese ganzen
Grundlagen werden benutzt, um fast alle zwei Szenen irgendetwas
frivoles unterzubringen und möglichst viel Haut zu zeigen. Gerne
auch nah dem Softporno. Das zieht, geschickt verpackt, beide
Geschlechter an und vor allen Dingen: das junge Publikum. Darüber
hinaus bietet die gezielte Darstellung von Homosexualität, Inzucht,
Pedophilie, Sodomie und Vergewaltigung die beste Möglichkeit,
Skandale zu erzeugen und damit mehr Publicity zu erhalten, die
Phantasie des Zuschauer so richtig anzuheizen und über den normalen
Konsumenten auch die anzusprechen, deren Phantasie verpönt und
gesetzeswidrig ist.
- Die Gewalt:
Je blutiger desto
besser. Mit den Gewaltexzessen zielen die Serien auf das andere
Extrem ab und zeigen schonungsloses Gemetzel á la Splatter,
spritzendes Blut, Gedärme und abgerissene Gliedmaßen inklusive.
- Britische Schauspieler:
Groß Britannien ist das Land mit den wohl meisten, ältesten und
renomiertesten Schauspielschulen. Kein Wunder. Der Unterricht ist auf
3-4 Jahre angelegt, eher einem Studium gleich aufgebaut, inklusive
schriftlicher Abschlussarbeit und aufgrund der britischen
Dauerbrenner Shakespeare, Conan Doyle, Austen und Co. werden die
angehenden Schauspieler intensiv in den Disziplinen Sprechen, Singen,
Reiten, Fechten, Schwertkampf und Tanzen ausgebildet. In GB ist das
Schauspielen ein Handwerk. Dort können Produzenten und Regisseure
aus den Vollen schöpfen, dabei Horden von Jungschauspielern günstig
einkaufen oder große Namen auf die Fahne schreiben. Die Zuschauer
fahren total darauf ab.
Die Serien zeichnen sich zudem darin
aus, hochwertig produziert zu sein. Es wird weder an Ausstattung,
Kostüm, Bildmaterial, Schnitt und Ton (etc.) gespart und das sieht
man. Wird bei Filmen mittlerweile das Kosten-Leistungs-Management
groß geschrieben, darf es bei HBO nicht teuer genug sein. Selbst die
Spezial- und Visual-Effekte können sich sehen lassen und stehen
großen Kino-Blockbustern in nichts nach. HBO schafft es dabei wie
kein zweiter, die vier Stilmittel des modernen Entertainments zu
vereinen und trotz der mitunter überladen derben Szenen die
Zuschauer an den Bildschirmen zu fesseln. Die Serien sind witzig
inszeniert und die fiktiven Handlungen erlauben sich mitunter äußerst
viel Sozial- und Politkritik.
Aufgrund der strengen Bestimmungen für
öffentliche Rundfunk-Übertragungen in den USA laufen die Sender
Gefahr, bei zu viel nackter Haut Strafgebühren zahlen zu müssen.
Deswegen trauen sich die anderen großen Kanäle, wie NBC, CBS oder
FOX noch nicht an solche Serien heran. Lediglich eine
irisch-kanadische Produktion, von unter anderem Shaw Media in
Kooperation mit MGM Television, schmiss mit ‚Vikings‘ ein eher
vor sich hin dümpelndes Format mit ins Rennen. Und HBO? Die holen
die Strafgebühren mit DVDs und Merchandise locker wieder ein.
Denn nach ‚Die Tudors‘ und ‚True
Blood‘ setzte HBO nicht nur auf Sex, sondern mit ‚Die Borgias‘
auf mächtig Historie, für die man sogar Oscarpreisträger Jeremy
Irons verpflichten konnte, und mit ‚Gladiator‘ auf besonders viel
Gewalt.
Dann kam ‚Game of Thrones‘ und
stellte alles andere bisher da gewesene in den Schatten. Die Handlung
basiert auf der recht jungen Romanreihe ‚Das Lied von Eis und
Feuer‘ von George R. R. Martin, die zwischen 1996 und 2011
entstanden und noch nicht abgeschlossen ist. Martin gründet seine
fiktive Geschichte auf den Geschehnissen des europäischen
Mittelalters gespickt mit viel Fantasy. Mit seinen Büchern möchte
er den Finger auf das ungeschminkte Verhalten von Menschen legen und
stellt dies an den Lebenswegen seiner einzelnen Charaktere dar.
2011 sicherte sich HBO die Rechte an
Martins Werk und zauberte uns ‚Game of Thrones‘ ins Fernsehen.
Ein Universum wie das ungeschminkte mittelalterliche Europa bot schon
einmal die Möglichkeit, drei, der vier Stilmittel ab zu arbeiten.
Episch gleich sind Schlachten, Dialoge und man hat sich eindeutig
sehr viel Mühe gegeben, die unterschiedlichen Charaktere ausführlich
dar zu stellen. Bei der enormen Anzahl der unterschiedlichen Haupt-
und Nebenpersonen eine Monsterleistung. Alleine in der ersten Staffel
gibt es derart viel Haut, dass man sich selbst als Volljährige
andauernd die Frage stellt, ob man so etwas überhaupt gucken darf
und den Höhepunkt der Gewalt bietet meiner Meinung nach das
Abschlachten einer gesamten Hochzeitsgesellschaft in der dritten
Staffel. Doch auch schon vorher bekommt man das reine
Hautnah-Feeling, wenn die Kamera richtig schön draufhält, wie
Jemandem der Kopf abgeschlagen wird, die Meute Jemanden in Stücke
reißt oder Jemandem das Gemächt abgesebelt wird.
Mein persönliches Highlight ist
allerdings die enorme Auffuhr von Schauspielern. Ich liebe ja eh
immer, das lustige Schauspieler-Raten – wen ich kenne, und wo ich
ihn vorher gesehen habe - und da übertrifft sich GoT meines
Erachtens selbst. Es sind wenige amerikanische Namen dabei,
- wie der aufstrebende Peter Dinklage (Tyrion Lannister . Bisher gesehen in z.B. ‚Brügge sehen… und sterben‘ oder ‚X-Men: Zukunft ist Vergangenheit')
Doch der Rest der Schauspieler kommt
entweder aus GB oder Irland und hier hat sich unser viertes
Stilmittel wieder bestätigt, auf die Briten und Iren ist Verlass.
Hier ein kurzer ;-) Auszug, weil ich fast den kompletten Cast
aufzählen könnte.
- Charles Dance (Tywin Lannister. Z.B.: ‚Aliens 3‘, ‚Last Action Hero‘, ‚Dracula Untold‘, 'Underworld: Awakening')
- Sean Bean (Ned Stark. Z.B.: ‚Goldeneye‘, ‚Herr Der Ringe‘)
- Liam Cunningham (Davos Seaworth. Z.B.: ‚Merlin‘, ‚Kampf der Titanen‘, ‚Perrier’s Bounty‘)
- Michael McElhatton (Roose Bolton. Z.B.: ‚Perrier’s Bounty‘)
- Natalie Tena (Osha. Z.B.: ‚Harry Potter‘, ‚About A Boy‘)
- Ciarán Hinds (Mance Rayder. Z.B.: ‚Harry Potter‘, ‚Lara Croft‘, ‚Kalender Girls‘)
- Michelle Fairley (Catelyn Stark. Z.B.: ‚Harry Potter‘, ‚The Other‘)
- David Bradley (Walder Frey. Z.B.: ‚Harry Potter‘, ‚Hot Fuzz‘, ‚The World’s End‘)
- Thomas Sangster (Jojen Reed. Z.B.: ‚Tatsächlich…Liebe‘, ‚Maze Runner‘)
- Mackenzie Crook (Orell. Z.B.: ‚Fluch der Karibik‘, ‚Merlin‘)
- Aidan Gillen (Petyr Baelish. Z.B.: ‚The Dark Knight Rises‘, 'Queer as Folk')
Ihr könnt euch ja mal den Spaß machen
und den Tag auf Imdb.com verbringen. Da wird einem dann klar, wieviel
Mühe HBO in die Produktion steckt. Auffällig ist, dass viele
Schauspieler vorher bei der ‚Harry Potter‘ Produktion und bei der
BBC Serie ‚Merlin‘ mit dabei waren. Von unserer Lieblingsserie
‚Torchwood‘ haben wir mit Burn Gorman und Indira Varma zwei
bekannte Gesichter dabei. Und wir freuen uns, dass Sibel Kekilli als
Prostituierte Shae eine derart gute Figur macht und hoffen, dass sie
damit ihren großen internationalen Durchbruch hat.
Auf jeden Fall hat sich die Produktion
erfahrene Schauspieler und brillierende Jungschauspieler, alleine die
starken Stark-Kinder oder der irische Junge Jack Gleeson, der
deutlich überzeugend das fieseste Blag aller Zeiten verkörpert:
Joffrey Baratheon, mit ins Boot geholt. Der Cast ist sogar derart
beliebt, dass es neben sonstigen Conventions sogar schon eigene
GoT-Conventions gibt, bei denen sich alle Schauspieler die Klinke in
die Hand geben. In Deutschland: Stichwort Ringcon (Werde ich
gesondert beschreiben und unten verlinken). Bei den ganzen
Schauspielern merkt man zudem vor allen Dingen eines: große
Spielfreude.
Wir dürfen auf jeden Fall gespannt
sein, wer sonst noch aufgefahren wird. Einen kleinen Vorgeschmack
erlaube ich mir allerdings. Letztes Jahr auf der FedCon konnten wir
mit Alexander Siddig sprechen, seines Zeichens Dr. Bashir in Star
Trek: Deep Space 9, er verriet uns, dass auch er in der 5. Staffel
der Serie mit vertreten sein wird.
Nun steht die deutsche Erstausstrahlung
der 4. Staffel im Free-TV an. Ab dem 13.01.2015 geht’s um 20:15 Uhr
auf RTL II los, ab da werden immer dienstags drei Folgen am Stück
gezeigt.
Schade, sonst wurden die vorherigen
Staffeln jeweils über ein Wochenende gesendet.
Da ich die Folgen schon im englischen
Original gesehen habe, werden ich mich Hüten hier zu Spoilern. Es
wird auf jeden Fall eine Nachbesprechung am Ende der Ausstrahlung
geben. Aber macht euch gefasst auf Irrungen und Wirrungen und ganz
viel Blut und Gemetzel. Merkt euch die nächsten Dienstage vor, ich
sage euch, es wird spannend!
Zum Vorgeschmack habe ich hier den
offiziellen Trailer zur vierten Staffel ‚Game of Thrones‘ für
euch. Hier auf Englisch, wo es so richtig Gänsehaut gibt:
Zum lustigen Schauspieler-Stöbern
empfehle ich euch wie immer die Internet Movie Data Base. Die beste
Seite, um Filme und Schauspieler zu recherchieren, hier direkt der
Link für GoT:
Und hier noch kurz der Link zur RTL
II-Seite, der ihr die Termine der Ausstrahlung und einige weitere
Infos entnehmen könnt:
Ich lege noch den Link für die RingCon
oben drauf, denn vielleicht wollt ihr ja auch mal die Stars aus der
Serie hautnah erleben. Ihr werdet aber in der nächsten Zeit noch
näheres dazu erfahren:
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