BAFTA, Basta Basta

Nel und ich waren letztes Wochenende ja in London. Zur Reise wird es noch einen ausführlichen Bericht geben....

Wir waren aber unter anderem bei den diesjährigen BAFTA-Awards vor Ort und wollen euch davon erzählen. 

Letztes Jahr haben wir ja schon das Abenteuer gewagt und mussten nun sofort ein leider trübes Fazit zur diesjährigen Veranstaltung ziehen.

Von der Herzlichkeit und Wärme des vergangenen Jahres war nichts zu spüren.

Wo es letztes Jahr zu ging, wie auf einem Schauspieler-Klassentreffen, zeigten die Stargäste einander deutlich die Konkurrenz.

Allen voran Martin Freeman und Benedict Cumberbatch, der mit seiner Verlobten – wohl bald Ehefrau und ganz sicher werdende Mutter – und seiner PR-Agentin anreiste. Die früher so eng an Sets und Veranstaltungen wirkenden Kollegen saßen nicht nur während der Awards-Show Welten von einander entfernt, es war nicht einmal möglich, sie für ein gemeinsames Foto zusammen zu bekommen. Benedict sprach sich vor der Verleihung noch über fehlende und nicht nominierte Schauspieler aus, und war nach den BAFTAs sichtlich enttäuscht, dass er die Maske nicht mit nach Hause nehmen konnte.

In der Kategorie bester männlicher Hauptdarsteller wurde es nämlich Eddie Redmayne, der in ,The Theory of Everything' spielt. Die Verfilmung des Schaffens des Physikers Stephen Hawking, die noch in den Kategorien Adapted Screenplay und Outstanding British Film augezeichnet wurde. Zu Ehren des Filmes und, was uns am meisten überrascht und gefreut hat, Stephen Hawking höchst selbst war an diesem Abend anwesend. Für Nel und mich eine große Ehre, den Sauerstoff mit einem der wohl intelligentesten Menschen der Welt zu teilen.

Großer Gewinner der BAFTAs war ,The Grand Budapest Hotel'. Zwar konnte Ralph Fiennes die Trophäe nicht mit nach Hause nehmen, weswegen er wohl auch als Erster am Abend den Weg zur Aftershowparty suchte – frei nach dem Motto, der erste am Buffet kriegt das Beste.... :-) Mit einem Lächeln ging Voldemort an mir vorbei und stieg ins Auto und fuhr los.....

Der Film gewann Production Design, Costume Design, Original Screenplay, Original Music und Make-Up and Hair.

,Whiplash' war zweiter großer Reißer mit den Auszeichnungen für ,The Clother' - J.K.Simmons als Best Supporting Actor – den ich beim Run-Out leider nur verschwommen aufnehmen konnte -, Editing und Sound.

Der hochgehandelte ,Birdman' wurde nur bei Cinematography bedacht.

Bester ausländischer Film wurde ,Ida', Newcomer des Jahres ist Jack O'Connell aus dem Erstwerk von Angelina Jolie ,Unbroken', ihr bestes Debut im Bereich britischer Regisseur, Schreiber oder Produzent gaben Stephen Beresford (Writer) und David Livingstone (Producer) in ,Pride'.

Als beste Dokumentation wurde 'Citizenfour' gekührt, sowie ,The Lego Movie' als bester Trickfilm. Bester animierter Kurzfilm wurde ,The Bigger Picture' und bester Kurzfilm ,Boogaloo and Graham'. Einen BAFTA gab es für BBC Films aufgrund ihrer Unterstützung in der Filmförderung und für sein Lebenswerk wurde Mike Leigh ausgezeichnet, der für uns als Director und Writer von Filmen und Serien wie ,Nackt', ,Happy-Go-Lucky', ,Vera Drake' und ,All or Nothing' bekannt ist. 
 

Die von mir meist erwartete Kategorie war ja Best Visual Effects, in der ,Interstellar' die Maske mitnehmen konnte. Leider gingen ,The Hobbit' und auch ,Planet der Affen' hier leer aus, wobei aber die Effecte der beiden Blockbuster aus dem gleichen Haus stammen.....

,Boyhood' konnte auch einige Kategorien für sich klar machen, beste weibliche Nebendarstellerin wurde Patricia Arquette und Richard Linklater wurde als bester Director ausgezeichnet. Zudem wurde er als bester Film des Jahres ausgewählt. 

Die beste weibliche Hauptdarstellerin ist Julianne Moore für ,Still Alice'.

Was Nel und mich begeisterte, die Sahneschnitte von David Beckham wurde als Laudator eingeladen und wandelte Stilsicher über den roten Teppich. Schon süß, wenn man den Hübschen anschaut und dann diese hohe Stimme überhaupt nicht dazu passt. Außerdem interessant fand ich die Anwesenheit von Gothic-Papst Nick Cave und der großen Monica Bellucci. 
Michael Keaton und Edward Norton gingen leider leer aus und stahlen sich auch beim Run-Out schnell an allen vorbei. 

Nochmal zur Stimmung des Abends. Ich bin mir nicht sicher, ob das ganze nicht von der BAFTA-Crew und der Security kam. Denn im Vergleich zum letzten Jahr waren die Absperrungen zu den Fans viel größer und unfair. Fans mussten gleich zwei Tage - Samstag davor, und Sonntag nochmal - in der Kälte ausharren, um evtl. einen Platz am roten Teppich zu erhaschen, auf dem die Stars dann von der Crew und der Security hin und her gezerrt wurde. Einmal in die Kamera, einmal dort ans Mikro, und dann schnell, schnell weg. 
Was sich Schauspieler wie Sam Neill, Nick Frost oder Joely Richardson letztes Jahr noch verbeten hatten, ließen dieses Jahr alle mit sich machen. 
Ich als Mime würde mich, ehrlich gesagt, von niemandem wild ins Auto drücken lassen....aber naja.
Was für Zaungäste und Fans unschön war, war leider auch für die Presse so. 

Und noch am Rande, die Maske vom Foto oben, gehört Lisa Bruce. Ausgezeichnet als Produzentin für ,The Theory of Everything', die sichtlich erfreut und stolz war und mich ihren Award anfassen und fotografieren ließ. Sie war die Einzige des Abends, die die Crew und die Security nicht interessierte, und mit allen ein kleines Pläuschchen hielt. Außerdem bewegte sie einen der großen Männer dazu, ihr sein Sacko zu geben. Es war an dem Abend mächtig kalt.....:-)
Außerdem gab es ein Wiedersehen mit Benedict Cumberbatch, der Nel und mich vom Oktober doch tatsächlich wiedererkannte, und mit dem ,Downton Abbey'-Iren Allen Leech. *yay*

http://awards.bafta.org/award/2015/film


Zur Aftershow-Party ging es dann in das renomierte Grosvenor House Hotel am Hyde Park. Highlight hier war der Auftritt von Molotov Jukebox, einer Gypsy-Punk Band, dessen Frontfrau keine Geringere ist, als ,Harry Potter' und ,Game of Thrones' Star Natalie Tena.

Aus gegebenem Anlass werde ich in den nächsten Tagen nochmal kurz von den BAFTAs 2014 erzählen.......Der Bericht wird also noch folgen.