H&M nachhaltig - und ein Vorteil für uns!

Die Schweden sind ja immer bekannt für Innovationen und Revolutionen. 

Jetzt hat die Bekleidungskette H&M den kompletten Altkleider-Kreislauf zerhackt. 

Finden wir gut. 

Denn bisher wurden Kleidungsstücke, die man nicht mehr haben wollte, einfach so in die Sammeltonnen oder die Altkleidersäcke der jeweiligen Sammelvereine geworfen, und die Vereine haben damit ihren Verdienst gemacht. 

Denn was viele gar nicht wissen:

Früher wurden unserer Altkleider nach Afrika, oder in andere arme Gebiete der Welt, gebracht und dort den Bedürftigen gegeben. Eine gute Sache. Denn die Menschen dort bekamen mitunter tolle Kleider und aus Rest-Stücken, oder auch Lumpen, konnten die berühmten Flickenteppiche gewebt werden. Für viele Frauen Afrikas damals eine Möglichkeit, Geld zu verdienen, und die Perspektive auf ein eigenständiges Leben zu haben.

Seit über einem Jahrzent werden unsere Altkleider aber nicht mehr nach Afrika verschifft. 
In Deutschland werden die Kleidungsstücke erst einmal zentral gesammelt, dann auf evtl. Wertsachen untersucht, die die früheren Eigentümer an der Kleidung vergessen haben, und schließlich nach Zustand getrennt. 
Intakte Kleidung wird in Second-Hand-Läden, meistens von den Sammelorganisationen selbst geführt, verkauft. Kaputte Sachen werden an Textilfirmen verkauft, um daraus neue Kleidung herzustellen. Dies passiert natürlich mit dem Argument der Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit. 

Ein zweischneidiges Schwert. Denn auf der einen Seite erhalten bedürftige Menschen in der Welt keine kostenlose Kleidung mehr, und die kleinen Webereien in armen Ländern müssen nun Textilien kaufen, wenn sie weiter bestehen möchten. Auf der anderen Seite werden sowieso weiterhin Stoffe produziert, die weiterhin für die Kleidungsverarbeitung genutzt werden, ansonsten verlieren auch diese Orte (wie Bangladesch) ihre Existenzgrundlage.

Um alle Eventualitäten hier auszuweiten ist das nicht der Ort. Aber ein Fakt ist, Altkleider werden von den Sammeleinrichtungen nicht mehr für die Nächstenliebe und als Spenden verwendet, sondern als Rohstoff. Und wenn wir diesen Rohstoff bereitstellen, können wir doch eigentlich auch etwas dafür erwarten, oder nicht?!

Dies dachte sich auch H&M, die jedem Kunden, der ein Kleidungsstück in den Laden bringt, dass er nicht mehr haben will, 15% Rabatt auf einen Artikel seiner Wahl gibt. 

Klar ist es gleichzeitig eine Bindung des Kunden an das Geschäft. Aber wieso nicht? Wenn man bei H&M günstiger kauft und ein altes Kleidungsstück spendet. Beide Seiten profitieren von der Spende. 

Und vielleicht ziehen andere Bekleidungsläden bald nach...............


Mehr Infos findet ihr hier:

http://www.hm.com/de/longlivefashion

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