Osnic: Review von Der Babadook

Heyho!
Heute gibt es wieder eine Review zu einem aktuellen Film: "Der Babadook" !
(http://www.maureegane.blogspot.de/2015/05/kinostarts-vom-07052015-prasentiert-von.html )

Was sich zuerst nach einem Kinderfilm anhört, ist tatsächlich ein überraschend guter Horrorfilm.
In diesem australischen Streifen führte Jennifer Kent Regie. Das Drehbuch hat sie ebenfalls verfasst. Sowohl der restliche Stab als auch die Schauspieler sind allesamt relativ unbekannt. Wirklich schlimm ist es jedoch nicht, da der Film sehr gut funktioniert. Mit seinen 94 Minuten ist er auch sehr angenehm zu schauen und zeigt keine wirklichen Längen auf.

Trailer:
Der Trailer von „Der Babadook“ kommt sehr klassisch daher, ohne jedoch zu viel zu zeigen oder zu verraten. Man erfährt grob was die Rahmenhandlung ist und wirklich nicht mehr. Trotz der spärlichen Informationen bekommt man genau den richtigen Eindruck vermittelt: Das hier ist nichts für schwache Nerven. Ich muss allerdings zugeben, dass ich nicht viel erwartet hab, da es zuerst aussieht wie ein 0815 Horrorstreifen. Da lag ich falsch.
8 von 10 Punkte

Plot ( kleine Spoiler):
Die Geschichte wirkt zunächst vorhersehbar und simpel. Doch schon bald merkt man, wie viel tiefer die Handlung tatsächlich reicht. Die sehr kühle und distanzierte Beziehung zwischen der alleinerziehenden Mutter Amelia und ihrem Sohn Sam ist ziemlich gut und authentisch dargestellt. Selten erlebt man, dass ein Horrorfilm eine wirklich emotionale Geschichte erzählen kann. Hier ist dies aber eindeutig der Fall. Die Geschichte rund um den namensgebenden Babadook ist auch gut mit der übrigen Handlung verflochten, so das man nicht viel zu meckern hat. Alleine das Ende ist Geschmackssache.
8 von 10 Punkte
Schauspieler:
Ich bin eigentlich sehr zufrieden mit den Schauspielern. Ist man am Anfang sehr genervt von dem sehr aufgedrehten und extrovertierten Sam, so ist das genau, was der Zuschauer empfinden soll, um die Lage der gestressten Mutter nachzuvollziehen. Auch der im Film präsente Schrecken ist den Darstellern gut anzusehen und selten wirkt etwas aufgesetzt oder unpassend. Hier brauch sich der Film keinesfalls vor der Konkurrenz zu verstecken !
9 von 10

Dialoge:
Was soll ich sagen? Die Dialoge sind passend und sind mir an keiner einzigen Stelle negativ aufgefallen. Man darf jetzt nicht die besten Dialoge seit der Erfindung des Sprachfilms erwarten, aber sie sind definitiv solide. Wir bekommen nachvollziehbare Gefühle und Motivationen in Sprachform gepresst. Manchmal rutscht der Film leider in Klischees ab.
6 von 10

Atmosphäre/ Setting:
Hier zeigt der Film deutlich seine Stärken. Wir haben den tristen und stressigen Alltag einer alleinerziehenden Mutter, welche mit ihrem Kind eindeutig überfordert ist. Und wenn dann die Horror-Komponente hinzu kommt, dann schleicht sich immer ein unangenehmes Gefühl an. Die Spannung ist quasi greifbar und entlädt sich in schockierend nervenaufreibenden Sequenzen, welche mich regelrecht in den Kinositz gedrückt haben. Selten hat ein Film so eine Angst versprüht. Dazu werden die gruseligen Stellen mit viel Fingerspitzengefühl und gut dosiert in die übrige Handlung eingestreut. An keiner Stelle bekommt man einfach nur einen Jumpscare vorgesetzt. Der Horror wird den ganzen Film über immer mehr aufgebaut und ich habe mich an keiner Stelle gelangweilt. Besser habe ich es selten erlebt.
9 von 10 Punkte

Sound:
Ein Horrorfilm ohne guten Sound funktioniert einfach nicht. Zum Glück hat Babadook einen ausgezeichneten Sound, welcher die Spannung schaurig gut in Szene setzt und zu jeder Zeit das Geschehen passend untermalt. Die Musik geht Hand in Hand mit der vorzüglichen Inszenierung und weiß zu gefallen.
8 von 10 Punkte

Maske und Kostüm:
Hier bekommt man was man erwartet. Nichts atemberaubendes aber durchaus gut. An wenigen Stellen sind Verletzungen nicht ganz zufriedenstellend umgesetzt gewesen. Aber darüber kann man noch hinwegsehen.
6 von 10 Punkte
Kamera/ Schnitt:
Auch hier ist mir nichts wirklich schlecht aufgestoßen. Die Kamera ist teilweise wunderbar fies platziert, sodass man quasi gezwungen wird hinzuschauen oder den Schocker erwartet, ohne das dieser Eintritt. Das macht den Film nicht durchschaubar und hält die Spannung oben.
7 von 10 Punkte

Effekte:
Die Effekte sind nicht schlecht. Sie sind sparsam eingesetzt, aber genau das macht den Film so gut. Weniger ist manchmal einfach wirklich mehr. Wenn man dann mal Effekte bestaunen darf, dann sind diese nicht lächerlich, sondern stimmig und passen sehr gut zum Gesamtbild.
8 von 10 Punkte

Extrapunkte:
Ich bin mit wenig Erwartungen in den Film gegangen, und begeistert und auch ein wenig ängstlich wieder raus. Der Horror, auf den es ja schließlich ankommt, ist einfach grandios. Der ganze Film enthält keinen nervigen Jumpscare... sowas hat der Film nicht nötig. Hier zeigt sich mal wieder wie guter Horror funktioniert. Unterbewusst. Den gesamten Film spürt man die allgegenwärtige Bedrohung. Bis der Babadook dann auftaucht und dem Zuschauer das Fürchten lehrt. „Der Babadook“ ist meine momentane Top-Empfehlung, für jeden, der mal wieder was wirklich gruseliges schauen möchte. Es ist ein Fest für Horror-Fans !
10 von 10 Extrapunkte

Das macht insgesamt 79 von 100 Punkten



So, das wars auch schon. Ich muss an dieser Stelle noch erwähnen, dass mir ein kleiner Fehler unterlaufen ist. Dem aufmerksamen Leser ist bestimmt aufgefallen, das meine letzte Review: „Der Nebel“ keine Endwertung bekommen hat... das hol ich an dieser Stelle nach: „Der Nebel“ bekommt von mir 68 von 100 Punkte.

Des weiteren möchte ich noch darauf aufmerksam machen, dass in nächster Zeit weitere Horrorfilme erscheinen, die ich schon sehnsüchtig erwarte. „Insidious 3“, „Conjuring 2“, „Sinister 2“ und „Unknown User“ sind nur einige Beispiele... seid gespannt !

Euch wünsche ich noch ein erholsames Wochenende.
Bis nächsten Freitag!

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