Auf dem Mars zu überleben!

Wir waren in "Der Marsianer - Rettet Mark Watney".

Der neue Film von Meister Ridley Scott ist erneut im Weltall angesiedelt und erzählt die Geschichte von Mark Watney, der nach einem Marseinsatz als tödlich verunglückt gilt.
Jedoch hat der Atronaut überlebt und beginnt sein Leben auf dem roten Planeten zu organisieren, um zu überleben. Wohl wissend, dass die Erde und seine Crew nichts davon wissen.
Bis die Nasa ihre Satellitenbilder analysiert und herausfindet, dass Watney doch überlebt hat.
Die Wissenschaftler der Nasa beginnen, die Rettungsmission zu planen, während der Chef der Einrichtung noch mit dem Dementi der Todesnachricht hadert. 

Ob es gelingt, Mark Wattney vom Mars zu retten, und was er dort erlebt, seht ihr ab dieser Woche im Kino.

Über die Perfektion von Technik bei einem Rodley Scott brauchen wir nicht mehr reden. Alles hochwertig, alles fachmännisch inszeniert, top. Hervorheben wollte ich allerdings, dass es der erste 3D Film dieses Jahres ist, der sich wirklich 3D anfühlt. Scott verzichtete zurecht auf die typischen Aktionen, irgendetwas gegen das Publikum zu schmeißen. Dafür hat man das Gefühl mittendrin zu sein. Gerade am Anfang bei dem Sandsturm merkt man, wie 3D sein sollte.

Auch der Sound ist cool. Wir haben den Film im Original geschaut und es war ein tolles Erlebnis. Die Hintergrundmusik wurde dezent gehalten, trifft aber genau die relevanten Punkte. Die Nebengeräusche sind perfekt gemacht.

Das Setting auf dem Mars ist richtig gelungen. Nach dem Nachspann zu urteilen wurden viele Szenen in Ungarn gedreht. Vermutlich die meisten Außenaufnahmen stammen von dort. Dadurch bekamen wir aber auch ziemlich realistische Marsbilder, die im geilen Panorama in Szene gesetzt wurden. 
Die diversen Raumschiffe und Sonden sind ebenfalls realistisch detailreich. Genauso wie das Nasa-Gebäude und die diversen Wissenschaftseinrichtungen. Sehr gut gemacht. 

Das bringt uns nun zu den Schauspielern. Die Leistung von Matt Damon ist nicht zu beschreiben. Seine One-Man-Show auf dem Mars ist ultra cool und er zeigt hier all seine Facetten als Mime. Er müsste der erste Anwärter für eine Oscarnominierung werden, und wir würden ihm diesen auch gerne überreichen. 
Leider kann ich mit Jessica Chastain nicht warm werden, genauso geht es mir mit Kate Mara. Obwohl mir Mara jetzt noch farbloser erscheint. Chastain ist in ihrer Leistung besser, als ihre Kollegin, aber ist für mich einfach keine Sympathieträgerin. 
Jeff Daniels als Chef der Nasa überzeugt perfekt.
Und hat man mich erhört???? Sean Bean ist in dem Film. Erneut war ich davon überrascht, da ich es vorher nicht gewusst habe, und wieder habe ich mich darüber gefreut. Das ist mir dieses Jahr jetzt schon dreimal passiert. Der Mann dreht momentan alles weg. Auch hier macht der Brite wieder eine tolle Figur und steckt den coolen "Herr der Ringe"-Sidekick locker weg. 
Chiwetel Ejiofor ist genau richtig besetzt. 


"Der Marsianer - Rettet Mark Watney" lässt sich schwer in eine Sparte einsortieren, denn der Film hat von allem etwas. Ein bisschen Action, ein bisschen Drama, ein bisschen Comedy, ein bisschen Katastrophenfilm, ein bisschen Konzernmachenschaften, ein bisschen Wissenschaft. Alles das ist drin und macht den Film interessant für alle Zuschauer, auch wenn er zunächst nicht wie ein typischer Blockbuster erscheint. Uns ist während des Filmes keine Langeweile aufgekommen, und jeder, der sich auf den Film einlässt, wird das gleiche denken. Ein intelligenter Film, der technisch gut gemacht wurde.


Dabei ist es absolut putzig, wie Ridley Scott sich selbst plagiiert. Viele Szenen, Einstellungen und Handlungsläufe erinnern an frühere Filme wie "Alien", "Königreich der Himmel" und "Blade Runner". Ist aber, wie gesagt, nicht so tragisch, denn es sind ja immerhin seine Ideen. Und man sieht, dass seine früheren Werke, die Basis für diesen Film bieten. 

Ein bisschen hat er damit eine neue Art von Kubricks "2001: Odysse Im Weltraum" geschaffen. Dazu benutzt er ein verwandtes Thema und garniert es mit dem modernen Stil unserer Zeit, um visionär in die Zukunft zu blicken. Dasselbe hat damals Stanley Kubrick gemacht und dadruch einen zeitlosen Klassiker hervorgebracht, der spätere Filme maßgeblich beeinflusst hat. 

Darüber hinaus schafft Scott mit "Der Marsianer" wieder eine Umkehr des 'normalen' Kinoshemas. Momentan werden hauptäschlich alle Filme schnell gedreht und geschnitten, und man hat bisweilen das Gefühl, man rennt durch die Filme. Nichts gegen zack zack - ihr kennt mich - aber in jedem Film geht das schlecht. Scott hat sich für "Der Marianer" Zeit gelassen. In Ruhe kann man sich die einzelnen Bilder ansehen, entspannen, auf sich wirken lassen, und der Story folgen. 

Sozusagen schreibt Ridley Scott hier abermals Filmgeschichte, und alle Zuschauer können dabei sein. 

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