Spectre - Spektakulär

Wir waren in "Spectre", dem neuen Film aus der James Bond Reihe.

Diesmal wird Bond mit seiner Vergangenheit konfrontiert und die Zuschauer erfahren mehr über den Spion, als jemals zuvor.

Mehr will ich von der Handlung gar nicht erzählen, denn ihr sollt euch das Ganze selber im Kino ansehen.

Uns hat "Spectre" sehr gut gefallen.

Wo ich anfangs Schwierigkeiten mit Daniel Craig in der Rolle hatte und mir "Casino Royal" nicht Bond genug war, hat er sich über die letzten zwei Filme gemausert. Das liegt nicht nur daran, dass der Mann eine Recht gute Figur macht.

Klar jeder Schauspieler hatte in seinen Filmen andere Facetten des berühmtesten Spiones der Welt gezeigt, trotzdem schien Craigs Bond zunächst nichts weiter, als ein netter Film zu sein. Weniger Frauen, nix geschüttelt oder gerührt, dafür harte Action.

Mittlerweile bin ich aber von Daniel Craig überzeugt. Die ersten Minuten von "Spectre" beweist er bereits, dass er fit ist und es drauf hat, aber die Eleganz seiner Vorgänger hat er auch aufgenommen. Dazu ist mir nun auch der schelmische Witz aufgefallen, den Craigs Bond nun mehr ausmacht.

Ihr bekommt ein tolles britisches Kino!

Klar, dass hier alles technisch perfekt gemacht wurde. Bild, Schnitt, kann man nicht meckern. Lediglich bei der Aussteuerung ist der Sound und die Musik im Vergleich zu den Dialogen zu laut geworden. Das Setting ist wahnsinnig toll. Gerade die echten Schauplätze in Rom, der Schweiz, London und Mexico runden das Bild ab.
Die visuellen Effekte sind stilsicher und man leidet mit dem armen Daniel richtig mit.

Toll sind die ganzen Anspielungen auf die alten Bond-Filme. An vielen Stellen plagiiert sich der Mythos selbst. Ich verrate euch aber nicht was. Ihr könnt ja selber mal testen, ob ihr die Anspielungen bemerkt und mir schreiben. ;-)
Alleine eine Szene strotzt nur so davon.

Und auch wenn wir schon Aufarbeitungen aus Bonds Vergangenheit kennen, wie mit den Lintzer Kosaken zum Beispiel, so nah sind wir dem Spion nie gekommen. Mittlerweile wird auch mir klar, Bond wird mit Craig menschlicher, normaler, und dem Publikum wird eine komplette Psychoanalyse geliefert. Ich will mal nicht hoffen, dass das jetzt eine Art von Schwanengesang wird und ich weiß nicht, ob das so notwendig war und ist. James Bond war ewig unantastbar. Der Held der jeder Mann gern wäre und den jede Frau gerne einmal kennengelernt hätte. Für alle war immer klar, dass Bonds Leben vermutlich ultra fiktiv ist und genau das war der Kitzel. Unmögliche Stunts, heiße und gefährliche Girls, Fieslinge zur Strecke bringen, egal mit welchen Mitteln. Das wurde und musste eigentlich nicht hinterfragt werden, daher auch meine Skepsis seit dem ersten Craig-Film. Wenn Bond in Zukunft Abstand von seinen Attributen hält und jegliches Handeln plötzlich erklären muss, ist es kein Bond mehr. Dann ist es nichts weiter, als ein stink normaler Actionfilm. Es hilft auch nicht, wenn jeder Darsteller nur noch über Bonds Killerinstinkt quatscht, so wie die alte M. Wir wollen den Killer sehen!

Nochmal zu Daniel. Er macht seine Sache wirklich gut. Was mir total aufgefallen ist, dass der arme Mann einen zu kleinen Anzug an hatte. Ist das jetzt der neue Trend - Shirts to tight by Benedict Cumberbatch - oder hat der Stoff für die ganzen Muskeln nicht mehr gereicht. Von der Physis wird er noch einen Film machen können, dann muss aber auch ein neuer her, sonst aktiviere ich höchst persönlich Pierce Brosnan wieder.

By the way haben Nel und ich ja unseren Favoriten Tom Hardy, aber das ist ein anderes Thema.

Ralph Fiennes als M macht einfach nur Spaß und Ben Wishaw als Q ist überraschend gut gewählt. Ich hätte mir ihn nicht so vorgestellt. Dieses mal gibt es nur zwei Bond-Girls. Die in die Jahre gekommene Monica Bellucci und die Neuentdeckung Léa Seydoux. Oscar Preisträger Christoph Waltz ist besonders fies und schleimig.

"Spectre" gehört jetzt schon für mich zu den Anwärtern auf den Film des Jahres.

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