Rudolf Buchbinder und Deutsche Grammophon beginnen Zusammenarbeit mit innovativem Beethoven-Projekt
• Er
kennt Beethoven wie kein zweiter Pianist der Gegenwart. Jetzt startet
Rudolf Buchbinder eine Neuauflage der Diabelli-Variationen
• Elf zeitgenössische Komponisten schreiben neue Variationen
• Buchbinder geht mit dem Programm auf Welttournee und wird Exklusivkünstler der Deutschen Grammophon
Rudolf Buchbinder, einer der profundesten Beethoven-Kenner und -Pianisten, und die Deutsche Grammophon geben am Vorabend des 250. Geburtstags von Ludwig van Beethoven mit einem besonderen Projekt ihre Zusammenarbeit bekannt. Mit einer Neuauflage eines Kompositionsauftrags, der schon einmal am Beginn eines der größten Meisterwerke der Musikgeschichte stand.
Im Jahr 1819 hatte Anton Diabelli, Musikverleger und Komponist, die 32 Takte eines »Deutschen«, eines Vorläufers des Walzers, an mehr als ein halbes Hundert k.k. österreichische Komponisten geschickt. Und sie gebeten, Variationen auf das Thema zu schreiben. Sie sollten in einem Sammelband unter dem Titel »Vaterländischer Kunstverein« erscheinen. Carl Czerny, Franz Schubert, Mozarts Sohn Franz Xaver, Johann Nepomuk Hummel und der kaum acht Jahre alte Franz Liszt lieferten. Ludwig van Beethoven nicht. Der wollte keinen »Schusterfleck« schreiben. Er ließ sich Zeit. Und schickte Diabelli 1823 mit den »33 Veränderungen über einen Walzer« ein Werk, das seine letzte abgeschlossene, große Klavierkomposition blieb und vom Dirigenten Hans von Bülow als »Mikrokosmos des Beethoven’schen Genius« gefeiert wurde.
Rudolf Buchbinder, zu dessen ersten Einspielungen die Diabelli-Variationen gehörten, bezeichnete Beethovens Variationszyklus als eines der kompliziertesten Werke überhaupt, »technisch, geistig und physisch«, als einen »gewaltigen Berg, den man erklimmen muss«. Zum Jubiläumsjahr bat Buchbinder, der auch ein profilierter Interpret neuer Musik ist, jetzt elf zeitgenössische Komponisten aus allen Generationen und Kontinenten, neue Variationen zu schreiben: Lera Auerbach (*1973), Brett Dean (*1961), Toshio Hosokawa (*1955), Brad Lubman (*1962), Philippe Manoury (*1952), Krzysztof Penderecki (*1933), Max Richter (*1966), Rodion Schtschedrin (*1932), Johannes Maria Staud (*1974), Tan Dun (*1957) und Jörg Widmann (*1970) sind dabei.
Die Aufnahme des Projekts wird im März 2020 bei der Deutschen Grammophon veröffentlicht. Im selben Monat findet die Uraufführung der elf Neukompositionen im Wiener Musikverein statt zusammen mit der Aufführung von Beethovens »Veränderungen« und einigen Werken aus Diabellis ursprünglichem Sammelband. Anschließend gehen Buchbinder und die Variationen auf Welttournee.
Dr. Clemens Trautmann (President Deutsche Grammophon) freut sich auf die zukünftige Zusammenarbeit mit Buchbinder und vor allem das Abenteuer der neuen Diabelli-Variationen. »Rudolf Buchbinder kennt Beethovens Werk wie wahrscheinlich kein zweiter Pianist und entdeckt, vielleicht gerade deswegen, wie kein zweiter darin immer neue Welten. Sein Diabelli-Projekt wird ein einzigartiger Beitrag zum Beethoven-Jahr. Es schlägt die Brücke zwischen Beethoven und seinen Zeitgenossen und wiederum zu uns Zeitgenossen. Auf die kreative Zusammenarbeit freuen wir uns sehr, zumal bei Rudolf Buchbinder nach dem Beethoven-Jahr weitere große Jubiläen bevorstehen.«
»Die universelle Sprache der Musik ist ein unschätzbarer Wert«, sagt Rudolf Buchbinder. »In meiner über 60 Jahre währenden Konzerttätigkeit war es immer mein Ziel, Tradition und Innovation, Werktreue und Freiheit, Authentizität und Weltoffenheit in schlüssigen Interpretationen zu verschmelzen. Die Deutsche Grammophon steht für diese Werte, sie ist der Inbegriff künstlerischer Exzellenz. Voller Vorfreude blicke ich deshalb auf die gemeinsamen Jahre.«
Beethoven ist gewissermaßen Buchbinders Lebensmensch geworden. Jahrzehntelang hat sich das 1946 geborene ehemalige Wunderkind (mit fünf Jahren kam Buchbinder auf die Wiener Musikhochschule, mit elf gab er sein Debüt im Musikverein) forschend und spielend intensiv gerade mit dem Beethoven’schen Sonatenzyklus beschäftigt. Seit Anfang der Siebziger hat Buchbinder die 32 Sonaten weltweit rekordverdächtige 50 Mal komplett absolviert. Je älter Buchbinder wird, je mehr er über Beethovens Klavierwerk weiß, desto freier wird er, desto freier fühlt er sich. Wissen, sagt Buchbinder, ist das Fundament und »je besser das Fundament, desto schöner kann man darauf aufbauen«. Manchmal, sagt Buchbinder über seine Beziehung zu Beethoven, »habe ich den Eindruck, er sitzt neben mir.«
In der Saison 2019/20 wird Buchbinder außerdem als erster Pianist in der 150-jährigen Geschichte des Wiener Musikvereins die fünf Beethoven’schen Klavierkonzerte im Musikvereinssaal spielen mit fünf verschiedenen Spitzenorchestern unter fünf verschiedenen Spitzendirigenten – dem Gewandhausorchester Leipzig unter Andris Nelsons, den Münchner Philharmonikern unter Valery Gergiev, der Sächsischen Staatskapelle Dresden unter Christian Thielemann, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter Mariss Jansons und den Wiener Philharmonikern unter Riccardo Muti.
Am 9. April, gewissermaßen zum Ende der Feierlichkeiten zum 120. Geburtstag der Deutschen Grammophon, spielte Rudolf Buchbinder mit der Geigerin Albena Danailova, dem Cellisten Tamás Varga und Andris Nelsons am Pult der Wiener Philharmoniker Beethovens Tripelkonzert im Kuppelsaal von Hannover.
Website DG 120
• Elf zeitgenössische Komponisten schreiben neue Variationen
• Buchbinder geht mit dem Programm auf Welttournee und wird Exklusivkünstler der Deutschen Grammophon
Rudolf Buchbinder, einer der profundesten Beethoven-Kenner und -Pianisten, und die Deutsche Grammophon geben am Vorabend des 250. Geburtstags von Ludwig van Beethoven mit einem besonderen Projekt ihre Zusammenarbeit bekannt. Mit einer Neuauflage eines Kompositionsauftrags, der schon einmal am Beginn eines der größten Meisterwerke der Musikgeschichte stand.
Im Jahr 1819 hatte Anton Diabelli, Musikverleger und Komponist, die 32 Takte eines »Deutschen«, eines Vorläufers des Walzers, an mehr als ein halbes Hundert k.k. österreichische Komponisten geschickt. Und sie gebeten, Variationen auf das Thema zu schreiben. Sie sollten in einem Sammelband unter dem Titel »Vaterländischer Kunstverein« erscheinen. Carl Czerny, Franz Schubert, Mozarts Sohn Franz Xaver, Johann Nepomuk Hummel und der kaum acht Jahre alte Franz Liszt lieferten. Ludwig van Beethoven nicht. Der wollte keinen »Schusterfleck« schreiben. Er ließ sich Zeit. Und schickte Diabelli 1823 mit den »33 Veränderungen über einen Walzer« ein Werk, das seine letzte abgeschlossene, große Klavierkomposition blieb und vom Dirigenten Hans von Bülow als »Mikrokosmos des Beethoven’schen Genius« gefeiert wurde.
Rudolf Buchbinder, zu dessen ersten Einspielungen die Diabelli-Variationen gehörten, bezeichnete Beethovens Variationszyklus als eines der kompliziertesten Werke überhaupt, »technisch, geistig und physisch«, als einen »gewaltigen Berg, den man erklimmen muss«. Zum Jubiläumsjahr bat Buchbinder, der auch ein profilierter Interpret neuer Musik ist, jetzt elf zeitgenössische Komponisten aus allen Generationen und Kontinenten, neue Variationen zu schreiben: Lera Auerbach (*1973), Brett Dean (*1961), Toshio Hosokawa (*1955), Brad Lubman (*1962), Philippe Manoury (*1952), Krzysztof Penderecki (*1933), Max Richter (*1966), Rodion Schtschedrin (*1932), Johannes Maria Staud (*1974), Tan Dun (*1957) und Jörg Widmann (*1970) sind dabei.
Die Aufnahme des Projekts wird im März 2020 bei der Deutschen Grammophon veröffentlicht. Im selben Monat findet die Uraufführung der elf Neukompositionen im Wiener Musikverein statt zusammen mit der Aufführung von Beethovens »Veränderungen« und einigen Werken aus Diabellis ursprünglichem Sammelband. Anschließend gehen Buchbinder und die Variationen auf Welttournee.
Dr. Clemens Trautmann (President Deutsche Grammophon) freut sich auf die zukünftige Zusammenarbeit mit Buchbinder und vor allem das Abenteuer der neuen Diabelli-Variationen. »Rudolf Buchbinder kennt Beethovens Werk wie wahrscheinlich kein zweiter Pianist und entdeckt, vielleicht gerade deswegen, wie kein zweiter darin immer neue Welten. Sein Diabelli-Projekt wird ein einzigartiger Beitrag zum Beethoven-Jahr. Es schlägt die Brücke zwischen Beethoven und seinen Zeitgenossen und wiederum zu uns Zeitgenossen. Auf die kreative Zusammenarbeit freuen wir uns sehr, zumal bei Rudolf Buchbinder nach dem Beethoven-Jahr weitere große Jubiläen bevorstehen.«
»Die universelle Sprache der Musik ist ein unschätzbarer Wert«, sagt Rudolf Buchbinder. »In meiner über 60 Jahre währenden Konzerttätigkeit war es immer mein Ziel, Tradition und Innovation, Werktreue und Freiheit, Authentizität und Weltoffenheit in schlüssigen Interpretationen zu verschmelzen. Die Deutsche Grammophon steht für diese Werte, sie ist der Inbegriff künstlerischer Exzellenz. Voller Vorfreude blicke ich deshalb auf die gemeinsamen Jahre.«
Beethoven ist gewissermaßen Buchbinders Lebensmensch geworden. Jahrzehntelang hat sich das 1946 geborene ehemalige Wunderkind (mit fünf Jahren kam Buchbinder auf die Wiener Musikhochschule, mit elf gab er sein Debüt im Musikverein) forschend und spielend intensiv gerade mit dem Beethoven’schen Sonatenzyklus beschäftigt. Seit Anfang der Siebziger hat Buchbinder die 32 Sonaten weltweit rekordverdächtige 50 Mal komplett absolviert. Je älter Buchbinder wird, je mehr er über Beethovens Klavierwerk weiß, desto freier wird er, desto freier fühlt er sich. Wissen, sagt Buchbinder, ist das Fundament und »je besser das Fundament, desto schöner kann man darauf aufbauen«. Manchmal, sagt Buchbinder über seine Beziehung zu Beethoven, »habe ich den Eindruck, er sitzt neben mir.«
In der Saison 2019/20 wird Buchbinder außerdem als erster Pianist in der 150-jährigen Geschichte des Wiener Musikvereins die fünf Beethoven’schen Klavierkonzerte im Musikvereinssaal spielen mit fünf verschiedenen Spitzenorchestern unter fünf verschiedenen Spitzendirigenten – dem Gewandhausorchester Leipzig unter Andris Nelsons, den Münchner Philharmonikern unter Valery Gergiev, der Sächsischen Staatskapelle Dresden unter Christian Thielemann, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter Mariss Jansons und den Wiener Philharmonikern unter Riccardo Muti.
Am 9. April, gewissermaßen zum Ende der Feierlichkeiten zum 120. Geburtstag der Deutschen Grammophon, spielte Rudolf Buchbinder mit der Geigerin Albena Danailova, dem Cellisten Tamás Varga und Andris Nelsons am Pult der Wiener Philharmoniker Beethovens Tripelkonzert im Kuppelsaal von Hannover.
Website DG 120
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