Cellistin Sol Gabetta veröffentlicht neues Album „Lise Cristiani“ am 10. Oktober

 Tour zum Album (mit Cappella Gabetta):

06.12.2025 Brussels (BE), Bozar

08.12.2025 München, Prinzregententheater

09.12.2025 Bielefeld, Rudolf-Oetker-Halle

10.12.2025 Hamburg, Elbphilharmonie

11.12.2025 Düsseldorf, Tonhalle

13.12.2025 Köln, Philharmonie



Mit ihrem neuen Album lenkt Sol Gabetta die Aufmerksamkeit auf die erste professionelle, öffentlich

auftretende Cellistin Lisa Cristiani (1825 – 1853).

Zum 200. Geburtstag von Lise Cristiani im Dezember 2025 würdigt Sol Gabetta auf ihrem neuen Album, das

am 10. Oktober bei Sony Classical erscheint, eine musikalische Wegbereiterin von historischer Tragweite.

Als erste Cellistin, die den Mut hatte, öffentlich aufzutreten, durchbrach Cristiani gesellschaftliche

Konventionen, inspirierte zahlreiche Komponisten ihrer Zeit und wurde zum Vorbild für Generationen von

Musikerinnen.

In enger Zusammenarbeit mit Musikwissenschaftlern hat Sol Gabetta in den vergangenen Jahren die

faszinierende, wenn auch tragisch kurze Laufbahn dieser Ausnahmekünstlerin erforscht und ihr

musikalisches Repertoire rekonstruiert. Auf einer klanglichen Reise durch Werke jener virtuosen Cellisten,

die Cristiani nahestanden, lädt Sol Gabetta dazu ein, ein faszinierendes Repertoire neu zu entdecken – ein

Repertoire, das das volle virtuose Potenzial und den reichen romantischen Ausdruck des Cellos

eindrucksvoll zur Geltung bringt.

In Anlehnung an ihre Weggefährten – die Cellisten und Komponisten Jacques Offenbach (1819–1880),

Alexandre Batta (1816–1902) und François-Adrien Servais (1807–1866) – strebte Lise Cristiani danach,

einem breiten Publikum das gesamte Ausdrucksspektrum ihres Instruments näherzubringen. Sie stellte ihre

Konzertprogramme selbst zusammen und präsentierte sowohl Originalwerke ihrer Zeitgenossen, oft geprägt

von volkstümlichen Themen, als auch Transkriptionen italienischer Opernarien und Schubert-Lieder, die sie

mit einzigartiger Ausdruckskraft vortrug.

Der junge Jacques Offenbach unterstützte Cristiani bei ihren Debütauftritten in Paris 1844/45 und widmete

ihr mehrere Werke, darunter Prière et Boléro sowie Musette, die zu ihren Lieblingsstücken wurden. Auch

Alexandre Batta förderte sie und stellte ihr eigene Kompositionen und Transkriptionen zur Verfügung.

Besonders gerne spielte sie sein originelles Cellotrio über Rossinis Guillaume Tell, das auf diesem Album


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erstmals eingespielt wurde. Ebenfalls zu hören sind seine Fantasie über Una furtiva lagrima von Gaetano

Donizetti sowie Transkriptionen von Liedern Franz Schuberts.

Nach ihrem erfolgreichen Pariser Debüt 1844, das europaweit für Aufsehen sorgte, wurde Cristiani auf einer

Nordeuropa-Tour als herausragende Künstlerin gefeiert und von Königshäusern sowie bedeutenden

Musikern wie Felix Mendelssohn Bartholdy empfangen.

Dem Beispiel des belgischen Cellisten François Servais folgend, reiste sie bis nach Sankt Petersburg und

Moskau – und später weiter nach Kiew, wo sie dem „Paganini des Cellos“ persönlich begegnete. Cristiani

spielte gelegentlich Servais’ Transkription von La Romanesca. Werke wie Souvenir de Spa, Fantaisie sur

deux airs russes und Caprice sur le Comte Ory machten ihn zu einer Legende – auch Gioachino Rossini

bewunderte Servais und spielte mit ihm gemeinsam die Uraufführung von Une Larme, thème et variations.

Im Jahr 1847, im Alter von nur 22 Jahren, brach Lise Cristiani mit ihrem Stradivari-Cello zu einer

abenteuerlichen Reise durch die sibirische Steppe bis nach Kamtschatka am Pazifik auf – getrieben vom

Wunsch, auch das fernste Publikum für klassische Musik und das Violoncello zu begeistern.

Sie war die erste westliche Musikerin, die so entlegene Regionen erreichte: über 19.000 Kilometer legte sie

zurück – oft mit dem Schlitten über zugefrorene Flüsse und Seen, bei Temperaturen bis zu -40 °C. Noch nie

hatte ein Stradivari-Cello eine derartige Reise unternommen.

1850 kehrte sie nach Moskau zurück, um sich von den Strapazen zu erholen. Doch anstatt zur Behandlung

nach Frankreich zurückzukehren, brach sie 1852 zu einer letzten Reise in den Kaukasus auf – bis nach Tiflis

in Georgien. Auch dort war sie die erste Cellistin, die Konzerte in Militärfestungen und Dörfern gab, in denen

viele Menschen noch nie zuvor ein Cello gesehen hatten.

Auf der Rückreise 1853 starb Lise Cristiani – „von Fieber und einer Art Schwindsucht gezeichnet“ –

innerhalb von 24 Stunden an Cholera in Nowotscherkassk bei Rostow am Don. Sie wurde nur 27 Jahre alt.

Inspiriert von dieser außergewöhnlichen Musikerin hat Sol Gabetta gemeinsam mit der Cappella Gabetta ein

einzigartiges Album aufgenommen. Es vereint romantische Juwelen für Violoncello und Streichensemble

oder Klavier – darunter fünf Weltersteinspielungen.

Das Album erscheint am 10. Oktober 2025 als CD und digital bei Sony Classical.

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